Dekanat Neukölln: Nikolausfeier

„Lustig lustig tralalalala …“

Pfarrer Tippelt hat sich als Nikolaus verkleidet. Die Kinder singen. Aus 12 Grundschulen im Süden Neuköllns sind 25 1. und /2. Klassen mit ihren Religions- oder Klassenlehrern gekommen. Die Kirche platzt wie in der Sonntagsmesse fast aus den Nähten.
Halt, sagt Frau Petra Gack, Religionslehrerin, bei uns ist es gar nicht lustig, die Kinder haben ihre Sorgen aufgeschrieben:  Ich bin traurig, weil meine Eltern sich oft streiten, manche Kinder lachen über meine Kleidung, ich habe kein Geld für die Klassenfahrt, meine Mama gibt mir kein Pausenbrot mit, meine Eltern haben keine Arbeit …

Der Nikolaus steckt alle Sorgen in seinen großen Sack. Der evangelische Pastor Krüger empfiehlt – da hilft nur beten und so beten Bischof Nikolaus und Pastor Krüger gemeinsam für die Kinder.

die Schüler gemeinsam im Gottesdienst

Christina Brath, die Gemeindereferentin erzählt die Geschichte vom Brotwunder, eine Laolawelle geht wie ein Sturm durch die Bankreihen und führt das Schiff mit der Getreideladung direkt zum Altar in der Kirchenmitte. Dort ist die hungrige Bischofsstadt Myra mit biblischen Figuren aufgebaut. Bischof Nikolaus erbittet ein weites Herz für den Kapitän, der die Getreideschätze hütet. Und als der Kapitän mit dem Nikolaus teilt, werden alle satt und die Hungersnot ist vorbei.

Am Schluss des Gottesdienstes erhalten alle Klassen ein von der Küche St. Dominicus gebackenes Brot – auch alle kurzfristig gekommenen Lehrer mit ihren Kindern erhalten Brot, dass Frau Gack und Frau Bartilla noch schnell in der Nacht gebacken haben. So geschehen immer wieder Wunder. Pfarrer Tippelt hatte große Nikoläuse gespendet.
Durch dicke Schneeflocken ging es zurück in die Schulen. Auch ich bin mit den 1. und 2. Klassen der Matthias-Claudius Schule zurück zur Schule gefahren, unterwegs ständig verstrickt in Gespräche über die Andacht.

der Weg zurück zur Schule

Nach der großen Pause wird bei uns gefrühstückt, diesmal war es ganz besonders.
Ich kann diese Stimmung im Haus ganz schlecht beschreiben…da hätte man dabei sein müssen. Brot wurde geteilt, Geschichten vom Nikolaus erzählt…es wurde sogar Brot ins Schulbüro zu einem verletzten Schüler getragen.

Für mich war es ein langer Schultag. Als ich nach Hause kam, hatte ich schon viele E- Mails auf meinem PC. Vielen meiner Kolleginnen muss es ähnlich ergangen sein. Da durfte man das Brot sogar im fachfremden Unterricht teilen, es reichte noch für weitere Klassen oder wurde im Hort geteilt. Auf der Weihnachtsfeier wurde die Kollegin angesprochen. Schön muss es heut früh gewesen sein…die Kinder waren so ausgeglichen.

Der Schokonikolaus wurde vor die Tür der Schulleitung gestellt, welch schöne Überraschung! Evangelische und katholische Kolleginnen helfen sich aus, damit die Kinder dabei sein können- zusammen wird Brot geteilt.
Es ist mir eine große zu hören, was an diesem Tag in den Schulen passiert ist. Ein ganz herzliches DANKE an alle, die DA waren und sich dafür einsetzen, unseren Schülern ein klitzekleines Stück von unserem großen Gott näher zu bringen.

Petra Gack und Christina Brath